Gedenkpavillon mit Virtueller Realität

2018 wurde das Projekt Köfte Kosher für eine Neugestaltung und Aufwertung des Gedenkpavillons fortgeführt. 18 Schülerinnen und Schüler aus dem Leistungskurs Gestaltung und Multimedia des beruflichen Gymnasiums der Wilhelm-Wagenfeld-Schule in Bremen arbeiteten sich in das Köfte Kosher Projekt ein. Die Schülerinnen und Schüler lernten im Rahmen des Leistungskurses Projektmanagement Recherchearbeit sowie die Entwicklung von künstlerischen Konzepten zum Erinnern an die Opfer rechter Gewalt. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten selbständig in Gruppen, um die Erinnerung an die zwölf Gewaltopfer visuell zu erfassen. Dabei hat jede Gruppe ein künstlerisches Gedenkkonzept entwickelt, das in eine virtuelle Realität umgesetzt wurde.

Der Pavillon erhielt ein neues Erscheinungsbild und wurde in seiner Funktion als Gedenkort um eine museale Ebene erweitert. Durch den Einsatz von virtueller Realität haben wir ein rund um die Uhr zugängliches Museum vor Ort  erschaffen.

Für alle Beteiligten war der Prozess eine große Herausforderung. Dadurch, dass die Schülerinnen und Schüleraus sämtlichen Stadtteilen Bremens kamen und der Altersunterschied hoch war, zeichnete sich schon früh eine Vielschichtigkeit in der Auseinandersetzung und Umsetzung der Konzeptionen ab.

Für die Zeitspanne 1989-2017 werden offiziell 195 Todesopfer rechter Gewalt gezählt. Die Dunkelziffer dürfte allerdings wesentlich höher liegen, da von staatlichen Behörden nicht alle Opfer rechter Gewalt erfasst werden.

Fokus des Köfte Kosher Projektes ist es, den Betroffenen von rechter Gewalt eine Stimme zu geben und sie auch im Alltag sichtbar zu machen. Der Gedenkpavillon ist ein Ort des Erinnerns und der Auseinandersetzung mit rechter Gewalt.

Rechte Gewalt ist auch für Jugendliche Alltagsthema. Deshalb war es uns wichtig, dass die Jugendlichen sowohl 2012 als auch 2018 ihre persönlichen Erfahrungen und Sichtweisen auf das Thema einbringen.

Die Thematisierung von rechter Gewalt ist uns ein großes Anliegen. Bei Köfte Kosher haben wir die Opfer in unsere Mitte geholt und uns mit ihrer persönlichen Geschichte auseinandergesetzt. Ein weiteres Ziel ist es, im öffentlichen Raum – dort, wo Menschen attackiert werden – das Gespräch zu suchen und Diskussionen anzuregen. Unser Gedenkpavillon ist ein Museum vor Ort und rund um die Uhr zugänglich.

Der virtuelle Gedenkpavillon kann unter koefte-kosher.de besucht werden.

Pressestimmen:

http://www.taz.de

https://www.weser-kurier.de

https://www.juedische-allgemeine.de

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de

Autor: Christian Meier-Kahrweg